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Aufgaben Opferschutz 2017

"Es kann, darf und wird keinen Schlussstrich geben, sondern es geht um ehrliche Aufarbeitung der Vergangenheit und wirksame Hilfe, aber insbesondere auch um Prävention und Bewusstseinsbildung“. Diese Sätze von Waltraud Klasnic in der Begleitbroschüre zum Staatsakt „Geste der Verantwortung“ am 17. November 2016 sind das Leitmotiv der Tätigkeit der Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft 2017.

Ähnlich wie die Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic äußerte sich auch der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, in einem Interview mit dem „Kurier“ am 19. Dezember 2016, in dem er wörtlich ausführte: „Es kann für uns keinen Schlussstrich unter dieses Thema geben, weil die Gefahr des Missbrauchs immer da ist. Zur Zeit kommt das Thema Missbrauch auch im Sport zur Sprache. Es gibt sicher noch weitere Bereiche in unserer Gesellschaft, wo dieser ehrliche Umgang, um den wir uns in der Kirche bemüht haben, noch fehlt.“

In der Broschüre zum Staatsakt schrieb Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic: "Es darf keinen Schlussstrich geben! 2010 wurde die Mauer des jahrzehntelangen Verschweigens und Vertuschens von zehntausenden grauenvollen Verbrechen an Kindern und Jugendlichen durchbrochen. Über Ersuchen von Kardinal Christoph Schönborn übernahm ich die Aufgabe, mich der Betroffenen von Missbrauch und Gewalt im Bereich der katholischen Kirche anzunehmen. Die von mir zusammengestellte Unabhängigen Opferschutzkommission, deren Mitgliedern ich für ihr ehrenamtliches großes Engagement und ihr hohes Verantwortungsbewusstsein ich besonders dankbar bin, konnte in den 6 ½ Jahren seither finanzielle und therapeutische Hilfestellungen für rund 1600 Betroffene beschließen. Nach unserem Modell bildeten sich in allen Bundesländern und auch für Bundeseinrichtungen Kommissionen, bei denen in Summe ein Vielfaches an Opfermeldungen einging. Jede einzelne Meldung macht zutiefst betroffen, denn dahinter steht immer ein konkreter Mensch mit einem oft sehr schweren Schicksal. Niemand kann das zugefügte große Leid wiedergutmachen, aber es geht darum, jedem Einzelnen seine Menschenwürde zurückzugeben. Viele Betroffene wünschen sich eine öffentliche Anerkennung durch einen gemeinsamen würdige Veranstaltung  von Staat, Kirche und Gesellschaft. Daher hat sich unsere Kommission seit mehreren Jahren dafür sehr eingesetzt und hält den von Nationalrats-Präsidentin Doris Bures vorbereiteten Staatsakt für ein sehr wichtiges Signal. Es kann, darf und wird keinen Schlussstrich geben, sondern  es  geht um ehrliche Aufarbeitung der Vergangenheit und wirksame Hilfe, aber insbesondere auch um Prävention und Bewusstseinsbildung."

Lesen Sie hier auch den ORF-Artikel zum Thema

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